Feldkirch, die westlichste Stadt Österreichs, ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird. Eingebettet zwischen sanften Hügeln und schroffen Bergen, unweit der Grenzen zu Liechtenstein und der Schweiz, bezaubert Feldkirch mit seinem mittelalterlichen Stadtkern, charmanten Gassen und einer entspannten, weltoffenen Atmosphäre. In diesem Beitrag nehmen wir dich mit auf eine Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart einer der schönsten Kleinstädte Österreichs – Feldkirch.
Geschichte: Von der Grafenstadt zum kulturellen Zentrum
Die Geschichte Feldkirchs beginnt im 12. Jahrhundert. 1218 wurde die Stadt offiziell erstmals urkundlich erwähnt, gegründet von Graf Hugo I. von Montfort. Die Grafen von Montfort spielten eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Region.
Feldkirch wurde schnell ein wichtiger Handels- und Marktort. Die Stadt lag strategisch gücnstig an den Handelswegen zwischen Deutschland, Italien und der Schweiz. Die Schattenburg, eine imposante Burganlage über der Stadt, wurde zum Symbol für Macht und Schutz.
Trotz mehrerer Brände, Belagerungen und Epidemien überstand Feldkirch die Jahrhunderte weitgehend unversehrt – was heute den authentischen mittelalterlichen Charme erklärt.
Sehenswürdigkeiten: Highlights von Feldkirch
1. Schattenburg
Die Schattenburg thront über der Stadt und ist das wohl bekannteste Wahrzeichen Feldkirchs. Sie wurde im 13. Jahrhundert errichtet und diente über Jahrhunderte als Wohnsitz der Grafen. Heute beherbergt sie ein Museum, das eine beeindruckende Sammlung von Möbeln, Waffen und Alltagsgegenständen aus dem Mittelalter zeigt.
Tipp: Der Aufstieg zur Schattenburg lohnt sich nicht nur wegen der Ausstellung, sondern auch wegen des fantastischen Ausblicks über die Stadt und die umliegenden Berge.
2. Marktgasse und Altstadt
Die Altstadt von Feldkirch ist ein einziges Schmuckstück. Verwinkelte Gassen, bunte Fassaden, Laubengänge und alte Geschäfte laden zum Bummeln ein. Besonders schön sind die Marktgasse, die Neustadt und die Schmiedgasse.
Tipp: Unbedingt einen Kaffee in einem der kleinen Straÿcafés genießen und das Treiben beobachten.
3. Dom St. Nikolaus
Der Dom St. Nikolaus ist eine beeindruckende, gotische Kirche im Herzen der Stadt. Er wurde im 15. Jahrhundert erbaut und ist für seine schönen Glasfenster und das filigrane Netzgewölbe bekannt.
4. Katzenturm
Der Katzenturm, einst Teil der Stadtbefestigung, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Seinen Namen verdankt er den „Katzen“ – einer Bezeichnung für die schweren Kanonen, die dort einst stationiert waren.
Heute beherbergt der Turm eine der größten Glocken Vorarlbergs.
5. Wildpark Feldkirch
Am Stadtrand, auf dem Ardetzenberg, liegt der Wildpark. Hier leben über 150 Tiere – darunter Hirsche, Steinböcke, Wildschweine und Mufflons. Der Eintritt ist kostenlos, der Park ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und Naturliebhaber:innen.
Kultur und Veranstaltungen
Feldkirch ist eine Stadt der Kultur. Trotz seiner Größe bietet die Stadt ein überraschend reiches Veranstaltungsangebot:
- Poolbar Festival: Jedes Jahr im Sommer verwandelt sich das Alte Hallenbad in eine bunte Bühne für Konzerte, Theater und Clubabende.
- Montforter Zwischentöne: Ein innovatives Festival, das Musik, Literatur und gesellschaftliche Themen verbindet.
- Feldkircher Advent: In der Vorweihnachtszeit erstrahlt die Altstadt im Lichterglanz. Der Weihnachtsmarkt rund um die Marktgasse gilt als besonders stimmungsvoll.
Kulinarik in Feldkirch
Feldkirch ist auch ein Ort des Genusses. Zahlreiche Restaurants, Cafés und Gasthäuser bieten regionale Spezialitäten an:
- Riebel: Ein klassisches Vorarlberger Gericht aus Mais- oder Weizengrieß.
- Käsknöpfle: Mit geschmolzenem Vorarlberger Bergkäse und Röstzwiebeln.
- Forelle aus heimischen Gewässern.
Dazu kommen moderne Lokale mit internationaler Küche, coole Bars und kreative Bistros.
Tipp: Das „Schützenhaus“ am Ardetzenberg bietet nicht nur ausgezeichnete regionale Küche, sondern auch einen fantastischen Blick auf die Stadt.
Natur rund um Feldkirch
Feldkirch ist von wunderschöner Natur umgeben. Ob Wandern, Radfahren oder einfach nur Spazierengehen – das Umland bietet vielfältige Möglichkeiten:
- Ardetzenberg: Spazierwege und Wildpark.
- Illspitz: Naturparadies an der Mündung von Ill und Rhein.
- Röthiser Berg: Leichte Wanderungen mit Ausblick auf den Walgau.
- Liechtensteinklamm: Beeindruckende Schluchtwanderung in der Nähe.
Städtisches Leben heute
Feldkirch ist heute eine moderne Kleinstadt mit etwa 35.000 Einwohner:innen. Die Stadt verbindet Tradition und Innovation:
- Bildung: Mit der Fachhochschule Vorarlberg ist Feldkirch auch ein Standort für junge Menschen und neue Ideen.
- Wirtschaft: Starke regionale Betriebe, vielfach im Bereich Handwerk, IT und Dienstleistungen.
- Nachhaltigkeit: Feldkirch setzt auf sanfte Mobilität, Stadtbegrünung und Umweltschutz.
- Vielfalt: Internationale Einflüsse durch die grenznahe Lage prägen die Atmosphäre.
An Markttagen, im Caféhaus oder bei Festen spürt man: Feldkirch ist offen, gemütlich und voller Lebensfreude.
Feldkirch als Ausgangspunkt
Dank seiner Lage ist Feldkirch auch ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge:
- Vaduz (Liechtenstein): Nur 15 Minuten entfernt.
- Bodensee: Kultur, Natur und Seebäder.
- Bregenzerwald: Wandern, Skifahren, Käseverkostungen.
- Alpstein-Gebirge (Schweiz): Beeindruckende Bergtouren.
Zahlen und Fakten
- Gründung: ca. 1218
- Einwohner:innen: etwa 35.000
- Fläche: ca. 35 km²
- Höhe: 458 m ü. A.
- Region: Vorarlberg, Bezirk Feldkirch
Fazit: Feldkirch erleben
Feldkirch ist eine Stadt für Entdecker:innen. Wer die mittelalterlichen Gassen durchstreift, auf der Schattenburg den Blick schweifen lässt oder bei einem Konzert die moderne Kulturszene genießt, spürt schnell: Hier wird Vergangenheit nicht konserviert, sondern gelebt.
Ob für ein Wochenende oder einen längeren Aufenthalt – Feldkirch bietet Geschichte, Kultur, Natur und Genuss auf kleinem Raum. Eine Stadt, die stolz auf ihre Wurzeln ist und zugleich neugierig in die Zukunft blickt. Und genau das macht sie so besonders.