Abseits der Massen: 9 geheime Orte in Österreich, die selbst Einheimische kaum kennen

15. April 2025

Ysperklamm in Niederösterreich

© paelzerbu/Shutterstock.com

Österreich ist bekannt für seine majestätischen Alpen, historischen Städte, idyllischen Seen und weltberühmten Sehenswürdigkeiten. Millionen Menschen besuchen jedes Jahr Wien, Salzburg, Hallstatt oder die Großglockner Hochalpenstraße. Doch wer den ausgetretenen Pfaden entfliehen möchte, wird ebenfalls fündig: Es gibt zahlreiche Orte in Österreich, die selbst viele Einheimische nicht kennen. Hier stellen wir dir neun dieser geheimen Schätze vor – jeweils einen pro Bundesland. Perfekt für alle, die das Ursprüngliche suchen.

1. Der Grünburgwald (Oberösterreich)

Nicht weit von Steyr entfernt, liegt der geheimnisvolle Grünburgwald – ein Ort voller Moos, alter Bäume und versteckter Quellen. Hier scheint die Zeit stillzustehen. Der Wald bietet verschlungene Wanderwege, eine historische Forsthaus-Ruine und beeindruckende Felsformationen. Besonders im Herbst, wenn sich das Laub verfärbt, entfaltet der Grünburgwald eine magische Atmosphäre.

Geheimtipp: Kombiniere deinen Besuch mit einer Wanderung zur Ruine Losenstein oder genieße eine Jause im nahen Nationalpark Kalkalpen.

2. Die Ysperklamm (Niederösterreich)

Zwar ist die Ysperklamm kein totaler Geheimtipp mehr, aber sie steht zu Unrecht im Schatten von bekannteren Klammen wie der Liechtensteinklamm. Der wildromantische Weg führt entlang kleiner Wasserfälle, durch moosbedeckte Felsschluchten und mystisch anmutende Waldstücke.

Geheimtipp: Wer gerne meditiert oder sich für Kraftorte interessiert, findet hier zahlreiche markierte Plätze mit spiritueller Energie.

3. Die Ruine Weißenegg (Steiermark)

Versteckt im Bezirk Voitsberg liegt die kaum bekannte Ruine Weißenegg. Umgeben von dichtem Wald, ist sie nur zu Fuß erreichbar und wirkt mit ihren zugewachsenen Mauern wie aus einem Fantasy-Film. Die Aussicht auf das weststeirische Hügelland ist spektakulär.

Geheimtipp: Im Frühjahr ist die Wanderung besonders schön, wenn rund um die Ruine alles zu blühen beginnt. Unbedingt ein Picknick mitnehmen!

4. Der Vorderkaserklamm (Salzburg)

In der Nähe von St. Martin bei Lofer liegt diese kleine Klamm, die durch eine imposante, aber dennoch familientaugliche Schlucht führt. Das Plätschern des Wassers, die kühle Luft und die engen Felsspalten bieten ein intensives Naturerlebnis, ganz ohne Touristenmassen.

Geheimtipp: Nach der Klammwanderung lohnt sich ein Abstecher zum Naturbadegebiet Vorderkaser – ideal für heiße Sommertage.

5. Die Raggaschlucht (Kärnten)

Die Raggaschlucht bei Flattach ist zwar offiziell erschlossen, aber dennoch ein echter Geheimtipp. Auf gesicherten Stegen wandert man durch eine spektakuläre Klamm, deren Wände stellenweise nur wenige Meter auseinanderliegen. Das tosende Wasser und die engen Felsspalten sorgen für Nervenkitzel pur.

Geheimtipp: Kombiniere deinen Besuch mit einer Einkehr in einer urigen Almhütte in der Nähe oder einer Abkühlung in der Möll.

6. Der Zirbenweg bei Seefeld (Tirol)

Der Zirbenweg oberhalb von Seefeld ist zwar den Einheimischen bekannt, aber bei Tourist:innen noch eher ein Geheimtipp. Der einfache Höhenweg führt durch uralte Zirbenwälder mit fantastischen Ausblicken auf das Karwendelgebirge.

Geheimtipp: Unbedingt die frische Zirbenluft tief einatmen – sie wirkt beruhigend und wohltuend.

7. Der Setagayapark in Döbling (Wien)

Ein echtes Kleinod in der Hauptstadt ist der Setagayapark im 19. Bezirk. Der japanische Garten ist eine Oase der Ruhe, gestaltet im Stil traditioneller japanischer Landschaftsparks mit Teich, Steinlaternen, Brücken und Zierkirschen. Kaum ein Tourist verirrt sich hierher, obwohl der Ort besonders im Frühling zur Kirschblüte bezaubernd ist.

Geheimtipp: Nimm ein Buch mit und genieße die Stille auf einer der Bänke am Wasser. Der Park ist auch ein wunderbarer Spot für ruhige Fotomomente.

8. Das Tschartake-Aussichtsgerüst im Hanság (Burgenland)

Im äußersten Norden des Burgenlands, nahe der Grenze zu Ungarn, liegt das Hanságmoor – ein wenig bekanntes, aber ökologisch wertvolles Feuchtgebiet. Mitten im Schilf erhebt sich das Tschartake, ein hölzerner Aussichtsturm in Form eines historischen Wachturms. Von hier aus eröffnet sich ein weiter Blick über die einzigartige Landschaft aus Wasserläufen, Schilf und Wiesen.

Geheimtipp: Frühmorgens oder zur Dämmerung kommen – dann zeigen sich mit etwas Glück seltene Vogelarten wie Rohrweihen oder Purpurreiher.

9. Der Bürserberg und das Schesatobel (Vorarlberg)

Ein echter Geheimtipp im Süden Vorarlbergs ist das Schesatobel bei Bürserberg. Hier hat sich ein wilder Gebirgsbach tief in den Fels gegraben und eine bizarre Schluchtenlandschaft geschaffen. Der naturbelassene Weg führt über Stege, Brücken und schmale Pfade durch eine urtümliche Wildnis, die mit ihrer Einsamkeit begeistert.

Geheimtipp: Am besten unter der Woche wandern – dann hat man die Schlucht oft ganz für sich allein. Besonders schön im Frühjahr, wenn das Wasser wild rauscht.

Fazit: Abenteuer warten jenseits der Touristenpfade

Österreich ist mehr als seine Postkartenmotive. Wer sich auf unbekannte Wege wagt, wird mit Einsamkeit, Naturerlebnis und einer Prise Magie belohnt. Die hier vorgestellten Orte sind perfekt für alle, die Neues entdecken möchten – sei es bei einer Wanderung durch vergessene Schluchten, beim Erkunden alter Ruinen oder beim Innehalten an geheimnisvollen Kraftorten.

Pack deinen Rucksack, vergiss die Kamera nicht und entdecke das überraschend andere Österreich. Es lohnt sich!